Stress macht dickWarum bewusst essen die beste Diät ist

Die kostbarste Zutat für ein gutes Essen ist Zeit. Denn Stress schadet nicht nur der Gesundheit, sondern drückt auch auf das Gewicht. Ernährungsberaterin Regula Thut Borner erklärt, wie wichtig es ist, bewusst zu essen.

bewusst essen

Frühstück um 7:00 Uhr, Mittagessen um 12:00 Uhr, Abendessen um 18:00 Uhr. Wie spiessig! Feste Mahlzeiten finden heute immer weniger Gäste. Man isst, wenn man Hunger, Lust oder die Gelegenheit hat, aber vor allem ununterbrochen. Essen ist jederzeit verfügbar, nur die Zeit scheint knapp.Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Stress zu einer der grössten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts erklärt.

Die Liste der körperlichen und seelischen Symptome von Stress ist ebenso besorgniserregend wie die unserer Stressbewältigungsversuche: Alkohol, Rauchen, Essen, TV und Computerspiele.  Vor allem die durch Stress verursachten unregelmässigen Essgewohnheiten haben die Aufmerksamkeit der medizinischen Forschung gewonnen. Heute nimmt man an, dass Übergewicht vor allem psychische Ursachen hat - und der grösste Dickmacher unter den Risikofaktoren ist Stress. 80 Prozent der Menschen verändern Ihre Essgewohnheiten, wenn sie unter Druck stehen.

Übergewicht entsteht auch im Kopf

Übergewicht entsteht deshalb nicht nur im Körper, sondern auch im Kopf. Wenn wir ständig unter Strom stehen, verlangt das Gehirn schnelle Energie. Dieser Heiss- und Süsshunger wird oft mit ungesunden Snacks wie Pizza, Burger oder Schokoriegel gestillt, die wenig wertvolle Nährstoffe, aber viele Kalorien enthalten. Wer überdies schnell isst, isst mehr. Denn das Sättigungsgefühl stellt sich erst nach rund 20 Minuten ein. Wer sich so überflüssige Pfunde angegessen hat, dem ist auch mit einer Diät nicht zu helfen. Denn dies bedeutet erneuten Druck.

Der Schlüssel zu einer gesunden Ernährung und einem gesunden Gewicht liegt auch hier zuerst im Kopf - und damit im bewussten Essen. Wer sich Zeit für drei bewusste Mahlzeiten am Tag nimmt, achtet nicht nur darauf, was er isst, sondern tankt neue Energie! Es gibt plötzlich wieder Raum für kreative Ideen. Und auch der Körper profitiert von Essenspausen. Studien belegen, dass während längerer Mahlzeiten, mehr immunabwehrende Stoffe freigesetzt werden. Diese schützen uns besser vor Krankheiten.

Bewusst essen: In der Ruhe liegt die Kraft

Essen ist ein sinnlicher Genuss! Geniessen wir es bewusst: Denn nicht nur der Gaumen sondern auch das Auge freut sich über  einen schön hergerichteten Teller und die Nase schnüffelt angenehme Düfte besonders tief ein.

Die Fantasie unterstützt uns beim bewussten Essen. Wer mit verschiedenen Zutaten und Gewürzen experimentiert, lernt gutes Essen besser schätzen. Denn bewusstes Essen kann man lernen. Fangen wir heute damit an, uns zu verwöhnen.

Zutaten, die Spannung und Entspannung in Ihr Essen bringen

Lavendel riecht nicht nur gut, sondern wirkt auch heilend und beruhigend. Gerade wer unter einem nervösen Magen-Darm leidet, sollte Lavendel auch für sich in der Küche entdecken.

Schokolade ist (noch) besser als ihr Ruf. Dass Schokolade uns glücklich macht, weil es den Serotoninspiegel anhebt ist bekannt. Sie enthält aber auch Polyphenole, die die Zellen vor freien Radikalen schützen und das Herzkreislaufsystem unterstützen.

Vollkorngetreide hilft den Blutzucker konstant zu halten. Es enthält viele Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien. Das wirkt sich positiv auf unsere Leistungsfähigkeit und unser Wohlbefinden aus.

Milchprodukte enthalten den Eiweissbaustein Tryptophan. Tryptophan wird wiederum zum Wohlfühlhormon Serotonin umgewandelt. Serotonin macht uns nicht nur ausgeglichener, sondern hilft auch einen gesünderen Schlafrhythmus zu finden. Die in der Milch enthaltenen Kohlenhydrate durch den Milchzucker stellen zusätzlich Tryptophan im Gehirn bereit, welches das Gehirn entspannt.

Foto: tanjichica7/iStock

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