Nicht mit einem Post-it!Eine Beziehung sauber beenden

HOW TO Und auch nicht per WhatsApp! Ein Beziehung gut zu beenden tut nicht weniger weh, aber sichert den gelungen Neuanfang.

Mann schläft und hat Post it auf dem Rücken kleben.

Bei jeder Trennung fliessen Tränen und brechen Herzen. Doch mit Herzschmerzen ist es wie mit jeder anderen Wunde des Körpers. Je klarer der Schnitt und sauberer die Wunde ist, desto besser sind die Heilungschancen. Dabei ist es egal ob Sie der Verlassene sind oder sich selbst von jemanden getrennt haben: Jeder der Beteiligen kann etwas dazu beitragen, dass die Trennung weniger tragisch abläuft. Sorgen Sie für klare Verhältnisse. Die wichtigsten Regeln für eine saubere Trennung, die Zeit danach und einen fairen Umgang mit Ihrem Ex lesen Sie hier.

Offene Fragen gleich klären

Nach einer Trennung will man eigentlich nur eines wissen: Warum? Wie konnte es dazu kommen? Diese Frage beschäftigt alle frisch Getrennten und sollte so gut es geht geklärt werden, damit das ewige Grübeln ein Ende nehmen kann und wieder Platz und Energie für neue Taten da ist. Nehmen Sie sich also Zeit für Ihren Ex, um offene Fragen zu klären und so ehrlich es geht zu beantworten. Das sind Sie ihm schuldig. Aber auch, wenn Sie selbst die Verlassene sind, sollten Sie den Dialog suchen. Bitten Sie Ihren Ex um ein klärendes Gespräch. Lässt er sich darauf nicht ein, suchen Sie einen anderen Weg Ihre Fragen loszuwerden. Besprechen Sie sich beispielsweise mit objektiven und ehrlichen Freunden oder einem professionellen Gesprächspartner (z.B. Psychologen). Je besser Sie die Gründe der Trennung kennen, desto besser können Sie diese verarbeiten.

Vereinbarungen treffen

Nutzen Sie das gemeinsame Gespräch nicht nur, um emotionale, sondern auch organisatorische Fragen der Trennung zu klären. Diese Regelungen können rein praktische Inhalte betreffen (z.B. Wer soll die gemeinsame Wohnung behalten?). Sie können aber auch emotionale Vereinbarungen beinhalten. Beispielsweise können Sie eine Regelung finden, wer zu welchen Uhrzeiten den gemeinsamen Sportverein besucht, damit Sie sich nicht ungewollt oder gewollt zufällig über den Weg laufen. Welche Inhalte Sie regeln wollen liegt bei Ihnen. Versuchen Sie sich dabei nicht zu verzetteln, treffen Sie in Absprache mit Ihrem Ex dennoch so viele Regelungen wie möglich. Je klarer der Ablauf der kommenden Trennung geregelt ist, desto einfacher finden Sie in Ihren neuen Alltag.

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Aufrichtig Verabschieden

Intensive Gespräche machen eine Trennung leichter – können sie aber auch unnötig in die Länge ziehen. Geben Sie sich und Ihrem Partner daher zwar ausreichend, aber nicht übertrieben viel Zeit für ein Trennungsgespräch. Zerreden Sie die Themen nicht so lange, bis Sie sich im Kreis drehen. Das stünde einem Neuanfang nur hinderlich im Weg. Wenn alles gesagt ist, ist es Zeit für eine Verabschiedung. Und die fällt schwer – egal, ob man jemanden verlassen hat oder verlassen wurde. Dennoch: Aufrichtige Verabschiedungen machen die Trennung zwar schmerzlich bewusst, dieser Prozess ist jedoch für die Verarbeitung enorm wichtig. Nehmen Sie sich Zeit und geben Sie Ihrem Partner ein paar verabschiedende Worte mit auf den Weg. Natürlich ist es oft nicht einfach fair und freundlich zu bleiben. Versuchen Sie es dennoch so gut es geht. Denn auf lange Sicht erleichtert es die Trennung, wenn man im Guten auseinander geht. Bitten Sie Ihren Ex-Partner um diesen Akt der Verabschiedung, auch wenn er sich zunächst sträubt.

Emotionen bändigen

Wut, Trauer, Angst, Hoffnung uns sogar Hass: Nach Trennungen sind emotionale Achterbahnfahrten nur normal und treffen sowohl den Verlassenen, also auch denjenigen, der die Trennung initiiert hat. Wichtig ist es nun zwar die eigenen Gefühle zuzulassen, die des Anderen jedoch nicht mehr auf die eigene Kappe zu nehmen. Das fällt schwer. Dennoch liegt gerade hierin der Sinn einer Trennung. Sie sind nun nicht mehr für einander da. Lassen Sie es dennoch zu, dass Sie die Gefühle des Anderen berühren oder Sie sich darum sorgen, zieht das den Trennungsprozess unnötig hinaus. Es klingt hart, ist aber hilfreich: Grenzen Sie sich von den Emotionen des Ex ab. Kümmern Sie sich dafür umso mehr um Ihre eignen. Bleiben Sie bei sich.

Trennung: Auch räumlich

Bei sich selbst bleiben. Diesen Tipp gilt es nach einer Trennung übrigens nicht nur emotional, sondern auch räumlich zu beherzigen. Bei Trennungen geht es schließlich genau um eines: Das Trennen. Dazu gehören auch Wohnräume, gemeinsame Besitztümer, finanzielle Verstrickungen und nötigenfalls sogar (wenn vielleicht auch nur vorrübergehend) der Freundeskreis. Dividieren Sie möglichst bald auseinander, wem was gehört und schaffen sie klare Verhältnisse. Nur so kann jeder von Null beginnen. Auch neuen Partnern gegenüber ist es nur fair, wenn alte Verbindungen – und seien sie auch nur materieller Natur – aufgelöst werden.

Gerüchte vermeiden

Zu einer guten Trennung gehören ebenso viele Menschen, wie zu einer guten Beziehung. Nämlich genau zwei. Dennoch ist es nur normal, dass sich auch weitere Personen (und sei auch noch so gut gemeint) einmischen. Natürlich helfen Freunde und Familie die harte Zeit nach dem Schlussstrich zu überstehen. Vermeiden Sie es jedoch mit zu vielen Personen – jedenfalls zunächst – über die Trennung zu reden. Anfangs sollten nur Sie und Ihr Ex sich mit der Situation beschäftigen. Auf diese Weise verhindern Sie das Entstehen unangenehmer und unangebrachter Gerüchte – die eine Trennung manchmal schmutziger werden lassen, als sie eigentlich ist.

Hilfe holen

Die genannten Tipps sind alle hilfreich – jedenfalls in der Theorie. Doch genau damit haben Trennungen am aller wenigsten zu tun. In der Praxis tun Schlussstriche weh. Es ist nur normal, wenn man jetzt keinen kühlen Kopf behalten kann. Was jetzt zu tun ist: Verzeihen Sie sich und lassen Sie andere die Sache mit dem kühlen Kopf übernehmen. Beratungsstellen, Psychologen und Mediatoren begleiten Paare durch die schweren Schritte einer sauberen Trennung. Besonders wenn Kinder im Spiel sind, sollten Sie die Unterstützung eines objektiven Dritten ernsthaft ins Auge fassen. Es macht die Sache nur leichter.

Mediation: Friedliche Konfliktlösung

In Streitsituationen ist es oft schwierig einen kühlen Kopf zu bewahren und eine objektive Lösung herbei zu führen. Aus diesem Grund hat sich die Berufsgruppe der Mediatoren gebildet. Ein Mediator ist ein Vermittler, der einen Konflikt zwischen zwei Parteien klären und schlichten soll. Vor allem bei Gerichten findet dieses Form der Streitlösung immer grössere Beliebtheit. Eine Mediation ist nämlich unparteiisch und führt so einen Lösungsansatz herbei, der beide Parteien zufrieden stellt, ohne dass es zu einem Urteil durch einen Richter kommen muss. Die Mediation ist nicht mit einer psychologischen Therapie zu verwechseln. Es geht nicht um psychologische Hintergrunde, sondern um einen konkreten Konflikt und dessen Lösung. Auch Paare, die nicht in Trennung leben, nutzen die Mediation, um besser mit dem vorhandenen Konfliktpotential zurecht zu kommen. Mehr Infos unter: http://www.infomediation.ch

Bild: iStock

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